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Architektur - Einführung:

Wie auch in den anderen Gattungen ist es das vordergründige Ziel der Architektur zur Zeit der Renaissance, nach dem Vorbild der antiken römischen Bauwerke zu arbeiten. Typische Stilelemente für die Architektur in der Renaissance sind symmetrische Grundformen zur Erhaltung von harmonischen Proportionen, antike Säulenordnungen, Arkaden (Bögen) oder der Bau von Kuppeln.[1]

Zunehmend versteht man die Architektur als eine Wissenschaft und sucht nach allgemeingültigen Gesetzmäßigkeiten, aus denen man Regeln ableiten kann. Man orientiert sich dabei an antiker Literatur und an erhaltenen Bauwerken aus der Antike, vor allem in Rom. Die werden jedoch an die Anforderungen der Renaissance-Gesellschaft und -Religion angepasst. Zu Beginn der Epoche weist der Stil noch auf die vorausgehende Gotik hin, doch Filippo Brunelleschi leitet durch seine doppelschalige Konstruktion der Domkuppel der Santa Maria del Fiore in Florenz quasi eine neue Zeit ein. Stilistisch nähert sich Brunelleschi der Renaissance noch mehr in seinem Entwurf der Basilika di San Lorenzo

Eines der wichtigsten Architektur Traktate, De re aedificatoria, erschien 1485. Autor war der Architekt, Künstler und Humanist Leon Battista Alberti. Er verfasste sein Regelwerk für Architektur nach dem Vorbild des römischen Architekten Vitruv, aber auch mit Hilfe von anderen antiken Schriften und der Betrachtung von antiken Bauwerken. Als architektonisches Beispiel ist hier die Kirche San Andrea in Mantua zu nennen. Langsam aber sicher trennte sich die Arbeit eines Architekten von der des Bauführers, Konzeption eines Bauwerks und dessen anschließende Ausführung wurden zu unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern.[2]

Die Wiederbelebung der Antike blieb bis zum Ende der Epoche um 1600 herum ein wichtiges Merkmal in der Architektur. Donato Bramantes Tempietto über der Martyrienstätte Petri in Rom gilt als Inbegriff dessen. Ziel war es, die Gesetzmäßigkeit so konsequent wie möglich in die Praxis umzusetzen. Harmonie, Ausgewogenheit und eine Logik in der Gliederung wurden in der Hochrenaissance von den Architekten in ihren Entwürfen angestrebt.[3] 

In der Architektur ist eine eindeutige Unterscheidung von Manierismus und Renaissance nicht immer einfach, besonders in Italien, wo beide Stile nebeneinander bestehen. Zum einen kann man Andrea Palladios Villa Rotonda als Beispiel heranziehen. Sie könnte als der Inbegriff eines Idealbaus der Renaissance gesehen werden. Palladios Ziel war es, das Gebäude nach genauen Maßverhältnissen und mit mathematischer Präzision zu planen und umsetzen, wie er es später auch in seinem Architekturtraktat: Quattro libri dell’architettura festhielt. Auch Jacopo Barrozzi Vignolas Palazzo Farnese ist bestimmt von einer strengen Ordnung, dennoch nahm sich der Architekt einige dezente Freiheiten bei der Gestaltung des Landschlosses und löste sich damit ein wenig von der bis dahin vorherrschenden Logik und Harmonie.[4]


[1] Wundram 2019 S. 27ff; Zuffi 2008 S. 11ff, S. 32ff und 88ff. 

[2] Wundram 2019 S. 27ff; Zuffi 2008, S. 33; Günther 2009 S. 47 – 48 und S. 109 und S. 248 – 249.

[3] Nerdinger 2010 S. 222 – 223; Günther 2009 S. 63 und S. 237

[4] Zuffi 2008 S. 328 – 329; Lücke 1979 S. 19 – 21; Günther 2009 S. 127 – 128, S. 172, S. 223 und S. 243; Günther S. 173 und S. 220 – 221.


 
 
 
 
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